Brutto- und Nettorendite bei Tagesgeld und Festgeld
Wenn die allgemeine Lage an den Geldmärkten undurchsichtig, und das Zinsniveau niedrig ist, gehen Sparer im Allgemeinen eher vorsichtig mit ihrem Geld um. Das heißt, sie legen es in sichere Geldanlagen an und möchten es möglichst kurzfristig zur Verfügung haben können. Viele Banken werben in solchen Zeiten um Neukunden mit relativ hohen Zinsen für Tagesgeldkonten und Festgeldkonten. Die Verzinsung erscheint auf den ersten Blick verlockend, denn häufig fällt sie höher aus als bei der Hausbank. Doch bevor man sich wirklich auf ein solches Angebot einlässt, sollte man prüfen, ob es wirklich das hält, was es verspricht.
Für die tatsächliche Rendite ist die Nettorendite entscheidend
Die Zinsangebote sind nämlich als Brutto- und nicht als Nettorendite zu verstehen. Erst wenn man die Steuern und die Inflation abzieht, kommt man auf den tatsächlichen Betrag, den man durch die Verzinsung erhält. Die Bruttorendite sagt also nichts über den Kapitalzuwachs aus. Der Kapitalzuwachs ist aber das Entscheidende für einen Sparer, sonst bräuchte er ja nicht zu sparen. Die Inflation ist Sache der Bank und muss von ihr berücksichtigt werden. Die zu zahlenden Steuern hängen davon ab, wie hoch das Sparguthaben des Sparers insgesamt und damit die Verzinsung ist. Dies bedeutet, es ist nicht nur entscheidend wie viel Geld er auf dem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto hat, sondern es zählen die Ersparnisse insgesamt.
Steuern nicht aus den Augen lassen
Erwirtschaftet der Sparer Zinsen, die den Sparerpauschbetrag von 801,00 Euro überstiegen, so sind über die darüber liegenden Zinsen Steuern zu zahlen, sofern der Sparer einen Freistellungsauftrag gestellt hat. Die Steuern betragen 25 Prozent der Zinsen sowie 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Liegt die Verzinsung unter dem Sparerpauschbetrag, so braucht der Anleger auch keine Steuern zu zahlen.
Wer also die Nettorendite kennt, weiß wirklich, was die Anlage tatsächlich einbringt, und ob sie sich lohnt.